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In allen 3 Kliniken, in denen ich zum stationären Aufenthalt war, wurde uns Angsterkrankten wortwörtlich oder sinngemäß von Beginn an gesagt:

„Wir können sie nicht heilen, aber wir können ihnen beibringen, besser damit umzugehen und zu leben.“

Rums. Angststörung heilbar zu 80% vs. Angststörung nicht heilbar ? Da stellen sich doch einige Fragen:

Was bedeutet in diesem Zusammenhang „geheilt“ ? Definition bitte. Gilt das für jede Ausprägungsstärke und Art einer Angsterkrankung ?
Als ich meine Fachärztin und Therapeutin zu Beginn meiner 2. ambulanten Therapie 2017 fragte, ob sie Leute kenne, die von ihrer Angststörung mittels Psychotherapie, ohne Medikamente, geheilt wurden, sagte Sie freudig : „Oh ja, viele“. Auf mein Nachhaken, dass ich damit Leute meine, die nach einer Therapie keine bzw. nur noch vereinzelt oder selten Panik-/Angstattacken haben, meinte Sie jedoch: „Wenige, sehr wenige“.

Angststörung heilbar, heilen ? © Richard Jaimes on Unsplash.com

50 – 90% geheilter Angsterkrankter

Im Netz findet man dazu unterschiedliche Angaben. Dort reichen Angaben zu „Angststörung heilbar“ von 50% bis zu 90% (gemeint Anzahl an Personen). Und ich rede hier von seriösen Seiten, von Berufsgruppen, die es eigentlich wissen müssen.

Heilung – geheilt: Ich verstehe darunter, dass eine Krankheit/Verletzung weitestgehend überwunden ist und der ursprüngliche, normale Zustand wieder hergestellt ist. Zumindest soweit, dass sie mich nicht mehr oder kaum beeinträchtigt. Bei der Suche nach Synonymen stößt man auf folgende Begriffe: Besserung, Wiederherstellung, Genesungsprozess, Gesundung, Therapierung, Verarztung, psychische Befreiung von etwas, Ausgeglichenheit, Erholung. Bei einigen dieser Begriffe könnte man dann auch von Heilung sprechen, selbst wenn sich z. B. nur 40% positive Änderung eingstellt hätte. Für meine Begriffe eindeutig zu wenig, es handelt sich dann um eine Besserung.

Der Berufsverband Deutscher PsychologenInnen sprach von 80 % Heilungschancen bei krankhafter Angst – Stand Sept. 2017 (der Artikel wurde scheinbar gelöscht).

Ich habe den Verband mal angeschrieben und fragte nach, ob die 80 % nicht etwas hoch gegriffen sind bzw. wie sie sich zusammensetzen, erhielt aber keine Antwort (Nur noch den Link zur Broschüre fand ich).

Sie beschreiben anhand einer berufstätigen Frau wie die Angstzustände/-attacken beginnen, zuerst auf dem Weg zur Arbeit im Bus, dann im Kaufhaus und schließlich auf der Arbeit auch noch. Angeblich beklagen ca. 25 % der Patienten beim Hausarzt Angstsymptome, welch oft nicht erkannt und somit falsch behandelt werden (psychotherapeutisch wann behandlungsbedürftig ?).
Jedenfalls hieß es dort wörtlich: „In über 80 von hundert Fällen erzielt die psychologische Behandlung innerhalb weniger Wochen dauerhafte Heilungserfolge (?).“ Hört sich gut an, die Frage ist nur wieviel % Heilung, oder sollte ich sagen Besserung, der einzelne Patient erfährt bzw. wie lange „dauerhaft“ ist. Mir ging es nach den Klinikaufenthalten auch immer besser, jedoch waren die Ängste nicht weg und wurden nach Wochen / Monaten wieder stärker und häufiger.

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